Wikipedia geht gegen betrügerische Autoren in dem freien Internet-Lexikon vor. Hunderte Personen und Firmen weltweit sind von angeblichen Mitarbeitern der Wikimedia angesprochen worden. Sie versprachen positive Artikel und forderten dafür hunderte Euro.

Die zehn hartnäckigsten Wikipedia-Lügen

Wikipedia hat 381 Konten von Autoren gesperrt, die gegen Geld neue Artikel für das Online-Nachschlagewerk geschrieben haben, ohne dies öffentlich zu machen. Es habe sich um eine organisierte Gruppe gehandelt, die von Personen und Unternehmen teils sogar Geld für den "Schutz" ihrer Wikipedia-Einträge erpresst habe, berichtete die britische Tageszeitung " The Independent ".

Die Wikipedia-Betreiber teilten in ihrem Blog mit, dass Mitarbeiter nach "wochenlanger Ermittlung" die Nutzerkonten gesperrt und 210 Artikel gelöscht hätten. Firmen, Unternehmer und Künstler seien betroffen gewesen, darunter ein Teilnehmer der britischen Variante von "Das Supertalent". Die Artikel seien in der Regel werbend gewesen und oft einseitig.

Wenn Du nicht zahlst...

Hier setzte das auf den Namen "Orangemoody" getaufte Netzwerk an. Die Autoren hatten sich auf Selbstdarsteller spezialisiert, die nach den Relevanzkriterien nie einen eigenen Wikipedia-Artikel hätten bekommen dürfen. Wenn die Beiträge tatsächlich in dem Online-Lexikon erschienen waren, verlangten die Hintermänner zusätzliche Gebühren für den Schutz und die Pflege des Artikels.

Aufgeflogen ist das Netzwerk, weil die Tarnung nicht immer gelang und ihre Kunden – in der irrigen Annahme, sie hätten mit Wikipedia einen Deal gemacht – sich beim Trägerverein Wikimedia über gelöschte Artikel beschwerten.

Wikipedia wehrt sich

Bei Wikipedia kann jeder zu jedem Thema schreiben und Artikel überarbeiten. Es gehört aber zu den Geschäftsbedingungen, dass dabei Interessen offengelegt werden – etwa, wenn Mitarbeiter eines Museums den Einträge zu diesem Museum oder seinen Ausstellungen bearbeiten. In der Vergangenheit wurde immer wieder auch versucht, in dem Online-Lexikon Links auf irrelevante Webseiten unterzubringen, um die Ziel-Seite attraktiver für Suchmaschinen zu machen.

Einträge in der kostenlosen Online-Enzyklopädie müssen neutral formuliert und relevant sein. Wer gegen diese Regel der Wikipedia-Community verstößt, dessen Beitrag wird gelöscht.

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